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Pirol

(Oriolus oriolus)


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cocoonity

Bekannt wurde er mit seiner Kombination aus elektronischen Beats und Naturgeräuschen, durch für den Laien manchmal seltsam klingende Tracknamen wie „Die Rotbauchunken vom Tegernsee“ oder „Die Wildschweinsuhle“.

Wer nun glaubt Dominik wäre seiner Natur- affinen Namensgebung bei seinem neuen Cocoon Album untreu geworden, liegt falsch. Denn die Bionik beschäftigt sich allgemein mit der Entschlüsselung von Erfindungen der belebten Natur und ihre innovative Umsetzung in der Technik.

Wie unser Lieblingsbotaniker auf solche Namen kommt das hat er uns selbst in einem Interview erzählt.

Cocoonity.net: Du bist ja eher in einer ländlichen Gegend des Westerwalds aufgewachsen – wie kommt man da zu Techno?

Dominik Eulberg: Ich wuchs im Einklang mit der Natur auf. Musik interessierte mich nie, bis ich 1992 das erstmal Technomusik in der HR3 Clubnight mit Sven Väth bei den Nachbarjungs hörte. Da ich immer den Drang hatte alles zu verstehen und zu erschließen war ich total fasziniert von dieser so mystisch klingenden Musik. Ich konnte mir nicht erklären wie diese Musik entsteht und musste dem Geheimnis auf die Schliche kommen. Vielleicht auch weil es so konträr zu meinem sonstigen Leben war lies mich diese Faszination nie mehr los.

Cocoonity.net: Wann und wie hast du Entscheidung getroffen, deine zeit und kraft voll und ganz der Produktion und dem auflegen elektronischer Musik zu widmen? Gab's ein Schlüsselerlebnis das dich zum Produzenten gemacht hat?

Dominik Eulberg: Nach dem Abitur bin ich nach Bonn gegangen um dort Biologie und Geographie mit dem Schwerpunkt Naturschutz zu studieren. Seit 1994 habe ich aber schon immer neben her aufgelegt und Musik gemacht, weil es einfach meine andere große Leidenschaft ist. Während dem Studium habe ich dann in einem Club und einem Café in Bonn aufgelegt um mein Studium etwas neben dem BAFÖG zu finanzieren. Durch Zufälle und Bekanntschaften gelangte eine CD von mir bei Mathias Schaffhäuser auf dessen Label Ware, meine erste Platte erschien. Dann lernte ich über einen Studienfreund Riley und Jacqueline von Traumschallplatten kennen und eine fruchtbare Kooperation entstand. Sukzessive wurde die Musik dann mehr und mehr zu meinem Hauptberuf.

Cocoonity.net: Wie ist der enge Kontakt den du mittlerweile zu Cocoon hast zustande gekommen?

Dominik Eulberg: Es fing damit an das Sven und Pauli meine Produktionen sehr schätzten und mich darum baten für Roman Flügels „Geht's noch?“ und Oliver Koletzkis „Mückenschwarm“ einen Remix zu machen. Da wir uns neben der erfolgreichen Zusammenarbeit auch menschlich sehr gut verstehen kam es zu weiteren Veröffentlichungen, über einen Beitrag auf einer Cocoon Box, über eine EP bis hin zum jetzigen Album.

Cocoonity.net: Was ist das besondere bei der Cocoon family?

Dominik Eulberg: Immer wenn ich in das Cocoon Büro in Frankfurt komme, spüre ich gleich wieder diesen Techno-Spirit der Aufbruchszeit durch den die Szene so gewachsen ist. Hier zieht man an einem Strang und die familienartige Atmosphäre motiviert jeden einzelnen bis in die Haarspitzen. Ich finde es toll zu spüren mit wie viel Leidenschaft die Jungs und Mädels am Werk sind, oft bis spät Abends im Büro sind und auch am Wochenende aktiv sind. Sie sind alle mit Leib und Seele dabei, dass merkt man direkt. Mit Pauli kann ich zu jeder Tages oder Nachtzeit über Dinge reden und auch die Grafiker Ole und Mark haben einen sehr engagierten Job bei der Covergestaltung für mein Cover gemacht, was nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Cocoonity.net: Eigentlich war dein Album ja schon für letztes Jahr geplant. Warum hat sich das ganze solange herausgezögert?

Dominik Eulberg: Es sollte zunächst letztes Jahr im Oktober erscheinen, aber da hatte ich mich etwas selber überschätzt. Ein viel zu voller Terminplan machte es erst gar nicht möglich mich mit Muse daran zu setzten. So nahm ich mir den Januar frei um zu produzieren. Anfang des Jahres erschien aber auch meine CD „Heimische Gefilde“ so dass sich das mit dem Album gebissen hätte. Deshalb entschlossen wir uns das Album im Herbst zu veröffentlichen, worüber ich im Nachhinein auch sehr froh bin, da so genügend Zeit da war ein rundum zufriedenstellendes Produkt zu realisieren.

Cocoonity.net: Wir wissen ja von dir, dass bei all deinen Veröffentlichungen immer ein Konzept dahinter steckt – welches ist es diesmal? Was ist das besondere an Bionik?

Dominik Eulberg: Der Ausdruck Bionik setzt sich aus "Bio-" von "Biologie" und "-nik" von "Technik" zusammen. Ihr Ziel ist es, für technische Anwendungen Prinzipien zu verwenden, die die Natur bereits im Laufe von Jahrmillionen „erfunden“ und perfektioniert hat. Diese Fusion von Natur und Technik halte ich für den nächsten logischen Schritt bei meinem Schaffen.

Cocoonity.net: Wie sieht dein Release-Plan für die nächste Zeit aus? Welche Produktionen/Remixe dürfen wir von dir erwarten?

Dominik Eulberg: Neben meinem Album wird demnächst eine weitere Kooperation mit meinem Freund Gabriel Ananda erscheinen. Anfang des nächsten Jahres wird es auch wieder eine neue Rocco Branco auf Platzhirsch geben und eine neue Traum. Außerdem ist auch eine Zusammenarbeit mit Johannes Heil geplant. Im Moment sitze ich an Remixen für Charlotte Gainsbourgh, Gui Boratto, Guy Gerber und Gabriel Ananda.

Cocoonity.net: Wie darf man sich dein Studio vorstellen? Welche Hard- und Software kommt bei dir zum Einsatz?

Dominik Eulberg: Mein Studio befindet sich ganz abgelegen am Waldrand irgendwo im schönen Westerwald. Neben Tierpräparaten und einem idyllischen Holzkamin findet sich hier alles was ich zum produzieren brauch. Ich arbeite hauptsächlich mit Cubase, aber nutze auch die analoge Kraft von Geräten wie dem Sequential Ciruits Prophet 5, Roland SH-101 oder Jomox X-Base 999. Ich versuche das Beste aus beiden Welten zu kombinieren.

Cocoonity.net: Mit welchem Gerät produzierst du am liebsten? Gibt's da überhaupt eins, oder liebst du alle Maschinen die du in deinem Studio hast? Was ist dein Lieblingstool zum produzieren?

Dominik Eulberg: Ich produziere am liebsten mit Geräten die ganz einfach zu bedienen sind und wo kein Schnick-Schnack oder Untermenüs der Kreativität im Wege stehen. Mein Lieblingstool zum Produzieren ist der Zufall; Spuren auf andere Effekte ziehen und wild herumexperimentieren.

Cocoonity.net: Was wünschst du dir für deinen Gig am Freitag im cocoonclub? Was ist das besondere an diesem Club für dich?

Dominik Eulberg: Ich freue mich schon sehr, da das außergewöhnliche Design und die spezielle Atmosphäre immer eine ganz besondere Motivationsquelle sind. Zudem freue ich mich darauf, dass so viele Freunde von mir mitkommen werden.

Cocoonity.net: Wie würdest du selbst deinen style wenn du auflegst beschreiben?

Dominik Eulberg: Ich versuche bei meinen Sets den Hörer stets zu überraschen und mit unerwartenden Dingen in den Bann zu ziehen. Ich mag Minimal-Musik aber den ganzen Abend nur solche Musik zu hören würde mich nicht befriedigen. Das Spektrum der elektronischen Musik bietet doch so viele Facetten und Emotionen, dass ich stets versuche dem Hörer ein komplettes Menü mit Vorspeise, Hauptgängen und Dessert zuzubereiten.

Cocoonity.net: Dominik, wir danken dir für die Zeit die du dir genommen hast.

Dominik Eulberg: Gerne! Bitteschön.