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Oriole

(Oriolus oriolus)


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In den frühen Morgenstunden kann es schon mal vorkommen, dass man Dominik Eulberg alleine und lediglich mit einem Spektiv bewaffnet am schilfbewachsenen Seeufer stehen sieht. Dort, wo niemand ihn stört, geht er seinem Hobby nach: Vögel beobachten. Ist der leidenschaftliche Ornithologe einmal nicht seinen gefiederten Freunden auf der Spur, sitzt er am Computer und produziert Technomusik.
Spätestens seit seinem auf Traumschallplatten erschienenen Album „Flora & Fauna“ ist der Name Dominik Eulberg untrennbar mit einem neuen, frischen Entwurf für moderne Technomusik verwurzelt. Seine Musikstücke erhalten so illustere Namen wie „Die Rotbauchunken vom Tegernsee“ oder „Die Wildschweinsuhle“ und sind doch soviel mehr als bloßer Minimaltechno. Alles Schaffen von Dominik Eulberg bietet dabei Einblick in seine zweite große Leidenschaft: die Natur. Schon das Booklet seines Debutalbums hielt detailliertes Fachwissen zu jedem Titel bereit. Seine demnächst erscheinende CD „Heimische Gefilde“ geht noch ein Stück weiter und beschäftigt sich u.a. mit lustigen Sachgeschichten rund um die Natur.

Kurz vor Fertigstellung seines neuen Albums „Bionic“, welches auf Sven Väths Cocoon Imprint erscheint, nutzten wir die Gelegenheit für ein Gespräch mit Dominik.

Deine Interesse an der Natur, im Speziellen an Tieren, ist allgemein bekannt. Hast Du auch eigene Haustiere?

Ja, seit ein paar Wochen wohnen bei uns nun noch zwei sehr süße Degumännchen. Eigentlich wollte diese Tierchen nur meine Freundin haben und ich hatte überlegt, mir ein Salzwasseraquarium zu holen. Da Salzwasserfische aber nur sehr schwer zu halten sind und die Pflege des Aquariums sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, musste ich mir diese Idee schnell wieder aus dem Kopf schlagen. Dafür habe ich nun um so mehr Spaß mit den kleinen Nagetierchen. Es ist unglaublich, wie flink und neugierig diese putzigen Racker sind. Ich hätte zwar sehr gerne noch einen Hund, dazu fehlt mir aber leider die Zeit. Vielleicht in ein paar Jahren…

Neben Deiner Arbeit als Musiker studierst Du Geographie und Ökologie. Kein leichtes Fach! Hat sich der Stellenwert Deines Studiums im Laufe Deiner Karriere verändert? Zuletzt las ich von 2 Urlaubssemestern, wie sieht es momentan aus?

Daran hat sich bisher nicht viel geändert. Ich habe grad das nächste Urlaubssemester beantragt, möchte aber nach wie vor das Studium zu Ende bringen. Mir liegt neben der Musik die Natur und besonders der Naturschutz sehr am Herzen und ich kann mir einen Job in diesem Bereich für mich sehr gut vorstellen.

Ein umfangreiches Studium neben Deinem momentanen Job zu absolvieren, erfordert doch für beide Bereiche ein Höchstmaß an Disziplin. Wie schaffst Du es, Dich gleichermaßen für DJ-Gigs und Weltreisen sowie für Seminararbeiten und trockene Vorlesungen zu motivieren?

Für beide Bereiche ziehe ich meine Motivation immer wieder aus der Natur und werde auch ganz lieb von meiner Freundin dabei unterstützt, die mich immer wieder motiviert, für Studium und Job fleißig aktiv zu sein. Außerdem sind trockene Vorlesungen auch oft ein sehr willkommener Ausgleich zu stressigen Partywochenenden.

Nach regelmäßigen Top-Rankings der Groove Charts im Bereich „Bester DJ“ hast Du mittlerweile auf der ganzen Welt auflegt. Welche Events/Clubs blieben Dir dabei in besonderer Erinnerung? Was hättest Du Dir lieber erspart?

Besonders schön waren die Reisen nach Südamerika und Japan. Es ist natürlich sehr interessant zu sehen, wie in anderen Ländern nach elektronische Musik gefeiert wird und zu erleben, wie die eigene Musik dort aufgenommen wird. Oftmals findet man neben den Parties auch etwas Zeit, einige Eindrücke über das Land zu sammeln und noch mehr als nur das Nachtleben dort kennenzulernen. Ansonsten spiele ich immer besonders gerne auf Festivals wie dem Melt, SMS, Sonar etc. Wirklich schlechte Erinnerungen habe ich zum Glück keine, allerdings kann es schon mal vorkommen, dass man bei mehren Gigs an einem Wochenende Sonntags dann einfach keine Kraft und Lust mehr hat.

Deine Veröffentlichungen ziehen sich durch sämtliche nationale und internationale DJ-Charts. Der vorläufige Höhepunkt ist nun mit Deinem Album „Bionic“ auf Cocoon erreicht. Was erwartet uns dort und wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Ich habe für Cocoon ja bereits zwei Remixe gemacht, einmal für Roman Flügel und einen für Oliver Koletzki. Das hat Cocoon sehr gut gefallen und so wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Album bei ihnen machen will. Da ich mit Sven Väth durch die Clubnight sozusagen großgeworden bin, war dies natürlich eine sehr große Ehre für mich und ich hab sofort zugesagt.Bei diesem Album geht es, wie der Name ja schon sagt, um die Fusion von Natur und Technik. Es gibt wieder jede Menge lehrreiche Geschichten über die Natur und außerdem eine ganz besondere haptische Überraschung, aber mehr wird nicht verrate.

Wie stehen Deine weiteren (VÖ) Planungen für das Jahr 2007? Deine momentanen DJ-Bookings werden wohl immer umfangreicher, bleibt Dir trotzdem noch genug Zeit für die Arbeit im Studio?

Ab März habe ich jetzt immer ein Wochenende im Monat frei, das ich hauptsächlich für die Arbeit im Studio nutzen will. Für das Bionic-Album hatte ich mir den ganzen Januar freigenommen und habe nächtelang mit viel Kaffee und Tee im Studio verbracht.
Im April erscheint bei Traumschallplatten ein Album mit gesammelten Stücken von mir, herausgekommen mit dem Namen „Heimische Gefilde“, bei dem ich den Zuhörer zu einem akustischen Waldspaziergang einlade und zwischen den einzelnen Liedern besondere Tierstimmen vorstelle.

In der Vergangenheit hast Du bereits Deine alternativen beruflichen Pläne im „normalen Leben“ J angesprochen. Wie sieht Dein 5-Jahresplan aus und wie lange bleibst Du uns dabei auf der Tanzfläche erhalten?

Mein Herz hängt nach wie vor an beiden Leidenschaften: der Musik und der Natur. Ich werde aber nicht bis an mein Lebensende im Nachtleben aktiv sein, da mich das nicht ganz erfüllen würde und auf Dauer auch zu ungesund und kräfteraubend ist. Allerdings werde ich nie damit aufhören, gemütlich in meinem Studio vor dem Kamin zu sitzen und an neuen Beats zu bauen. Das kann man ja zum Glück bis ins hohe Alter machen ;o) Richtig erfüllt wäre ich, wenn ich dann nebenbei noch den Menschen im Umweltschutz die Schönheit der Natur näherbringen könnte.

Wer Dich schon einmal auf einer Party erleben durfte weiß um Deine beispielhaften Raverqualitäten. Hast Du ein paar unschlagbare Tipps und Tricks für uns, wie man seine Kopfschmerzen zu Wochenbeginn beherrscht und sich wohlfühlt?

An erster Stelle steht nach dem Feiern natürlich ein ausgedehnter Waldspaziergang oder zumindest überhaupt irgendwo an der frischen Luft. Ansonsten ist es einfach sehr wichtig, neben alkoholischen Getränken auch viel Wasser zu trinken und sich auch am Wochenende gesund und vor allem nicht nur flüssig zu ernähren. So beugt man auf jeden Fall Schwächeanfällen und Kreislaufproblemen vor.

Wie sieht Dein Leben während der Woche aus – Wie viel von dem Hype, der momentan um Dich besteht, bekommst Du im Alltag bewusst mit?

Während der Woche versuche ich natürlich in erster Linie einen gesunden Ausgleich zu den stressigen Wochenenden zu finden und so stehen neben der Arbeit im Studio vor allem gemütliche Dinge wie Wellnesstage und schöne Ausflüge mit meiner Freundin auf dem Plan. Einen großen Trubel um mich kann ich dabei allerdings nicht feststellen, ich bin ja auch kein zweiter Robbie Williams!

Dein Osterwochenende führt Dich von der Schweiz über Leipzig nach Potsdam, wo Du das erste Mal im Land Brandenburg auftrittst. Gut so! Hier wartet man natürlich bereits vorfreudig auf Dich. Was sind Deine Erwartungen? (die besser nicht enttäuscht werden sollten)

Ich habe ja bereits zweimal auf dem Melt-Festival gespielt und kann nur sagen, dass die Menschen dort ausgesprochen herzlich waren und innig mit mir gefeiert haben. Deshalb habe ich nun dieselben Erwartungen, wenn ich in Potsdam spiele und freue mich bereits sehr darauf!

Artikel auf laut.de